Schnell, schnell! Bevor ich die Nerven verliere und die zwei sehr verlockenden Bierflaschen im Kühlschrank mich verführen, muss ich das sofort aufschreiben und der Welt bekannt geben, wenn sich die Welt auch gar nicht dafür interessiert. Und zwar – ab heute verzichte ich vier Wochen Fleisch* und Alkohol. Außerdem, schreibe ich jede Woche einen 200-Wörter Text auf Deutsch. Darüber hinaus mache ich ein mal pro Woche einen dreiviertelstündigen Lauf. Letztendlich versuche ich mal, die Lampen bis 23 Uhr** auszuschalten.
Normalerweise machen die Leute solchen Vorsätze während der Fastenzeit vor Ostern, aber da ich irreligiös bin, ist es mir egal. Hauptsache ist, dass ich fünf machbaren aber nicht ganz leichten Vorsätze habe. Ist es aber nicht fordernd genug, einen zu schaffen, gar nicht zu reden von fünf gleichzeitig? Na ja, ich bin einfach zu ungeduldig, nacheinander zu testen! Es könnte sogar doch leichter sein, zumindest ein oder zwei Ziele zu erreichen, wenn man mehr als ein hat. Tja, logisch ist es vielleicht nicht. Die Idee fällt mir plötzlich ein und jetzt spinne ich rückblickend die Gründe aus…
Nach vier Wochen in Rostock sollte ich an mein neues Leben schon gewöhnt sein. Die Routine gefällt mir aber es gibt viele Sachen, die mir noch fehlen. Freunde, zum Beispiel. Erfüllung bei der Arbeit. Die kann ich nicht hundert prozent beeinflussen. Vielleicht ist dieses Experiment eine Weise, auf die ich Dinge leite, die ich im Griff haben kann, und ein bisschen Ordnung in mein Leben hinzuzufügen.
* Fisch ist erlaubt
** unter der Woche